In der Vorsaison hätte der SC 1920 Oberhausen den Klassenerhalt in der Bezirksliga 5 am Niederrhein bereits geschafft. Aufgrund der Regeländerungen bezüglich Punktgleichheit muss der SC allerdings in ein Entscheidungsspiel gegen MTV Union Hamborn. Und das trotz besserem Torverhältnis und dem Sieg im direkten Vergleich.
Oberhausen-Präsident Thorsten Möllmann hinterfragt die Entscheidungen des Verbandes im Gespräch mit RevierSport: "Die Leute, die da etwas zu sagen haben und diese Entscheidungen treffen, haben sich hoffentlich auch etwas dabei gedacht."
Für das Hinspiel am Mittwochabend fehlen zudem einige Leistungsträger. "Wir haben gestern einmal Gelb-Rot bekommen und einer hat seine fünfte Gelbe Karte bekommen. Das sind unsere Leistungsträger, die beim ersten Spiel fehlen. Wir kriegen es knüppeldick. Wir haben nicht nur ein Messer in den Rücken bekommen, sondern wir haben schon vier, fünf Messer in den Rücken bekommen", echauffiert er sich.
Allerdings erkennt er auch an, dass der SC diese Dinge nun hinter sich lassen muss: "Was sollen wir jetzt machen? Wir müssen das jetzt so annehmen", erklärt er. Allerdings wäre es "eine reinste Katastrophe, wenn wir aus der Bezirksliga absteigen würden."
Zusätzlich berichtet Möllmann, dass der SC bis vor wenigen Wochen noch gar nicht über die Entscheidungsspiele Bescheid wusste: "Von den Entscheidungsspielen wussten wir erst vier Wochen vor Ende der Meisterschaft. Da waren wir überrascht. Wir haben eigentlich gedacht, wir wären durch."
Dementsprechend kritisiert er das Format auch scharf: "Diese Entscheidung ist komplett schwachsinnig und fragwürdig. Nicht, weil wir jetzt die Betroffenen sind. Diese Regel sollte in ganz Deutschland getroffen werden und nicht, 'der Kreis macht jetzt was für sich' und wir sind die ganz Dummen. Die Entscheidung, die gefallen ist, auch wenn sie schon am Anfang der Saison gefallen ist, ist einfach eine Katastrophe. Für mich ist es ungerecht."
Auch die Tatsache, dass Spieler für die Entscheidungsspiele gesperrt sein können, kritisiert Möllmann scharf: "Wenn die Saison abgeschlossen ist, dann soll auch gut sein. Bei einer Roten-Karte, die man bekommt, weil man sich nicht beherrschen kann, kann ich verstehen, dass man die mit in die neue Saison nimmt. Aber keine fünfte und keine zehnte Gelbe Karte. Ich bin auch dafür, dass Gelb-Rot nicht zählt. In einem Entscheidungsspiel fängt man doch neu an. Da sollte man alles, was man zur Verfügung hat, spielen lassen dürfen. Die Saison ist zu Ende!"
Blick auf das Entscheidungsspiel
Dennoch muss sich Oberhausen auch trotz der fragwürdigen Regeländerung in dieser Saison auf die Entscheidungsrunde konzentrieren. Möllmann erklärt, dass man in solchen besonderen Spielen noch einmal seine "Klasse beweisen muss."
Er erwartet viele Zuschauer für die beiden Duelle gegen MTV Union Hamborn. "Möge der Bessere gewinnen", fügte er hinzu. "Ich freue mich total auf die Entscheidungsspiele, aber fair ist es nicht", fasst er zusammen.